Vertrauenskrise in Staat und Gesellschaft –Wer ändert das?
Das Säkulare Forum Hamburg e.V. lädt Sie ein als interessierte und kritische Geister zum nächsten offenen Forum „REDERAUM“ am Dienstag, 13. Februar 2024 um 18 Uhr wieder im Klub am Besenbinderhof, Besenbinderhof 62 (rechts neben dem Gewerkschaftshaus nahe Hbf / ZOB)
zum Thema:
Vertrauenskrise in Staat und Gesellschaft –
Wer ändert das?
Moderation: Helmut Stubbe da Luz / Tanja Trede-Schicker
Eine ausführliche Einladung ist HIER
Hier der Bericht aus der Veranstaltung
Nicht nur aktuelle „Sonntagsfragen“ sorgen für Beunruhigung. „Politikverdrossenheit“ ist nichts Neues, droht aber Ausmaße anzunehmen, die auf eine gravierende Vertrauenskrise zwischen Teilen der Gesellschaft einerseits, „der Politik“ andererseits hindeuten. Nicht nur schneiden maßgebende politische Akteure mit ihrer „Performance“ in Umfragen oft schlecht ab. Auch systemrelevante Institutionen und Organisationen sind betroffen – in unterschiedlicher Intensität.
Politiker und Verfassungsorgane werden nicht befragt, wie es mit dem Vertrauen stehe, das sie ihrerseits in die Bevölkerung setzen. Die diesbezügliche „Huhn-Ei“-Frage wird von Seiten Unzufriedener ganz entschieden beantwortet: Parlament und Regierung seien es doch, die die Bevölkerung verachteten, im AfD-Jargon „hassten“, sie nicht nur ordnen, sondern umformen oder gar auswechseln wollten.
Helmut Stubbe da Luz stellte „Vertrauen“ in seinem Impulsreferat als eine Ressource dar, die zwischen „Vertrauensgebern“ und „Vertrauensnehmern“ aufgebaut, geschenkt, kultiviert, entzogen und nach einem Entzug dann erneut vergeben werde – möglicherweise an neue „Vertrauenspartner“ (sofern vorhanden). Politik- und Kommunikationswissenschaftler empföhlen Staat und Medien eine „selektive“ Kommunikation: Weniger politisch interessierte und informierte Bevölkerungskreise könnten auf eine gewissermaßen schonendere Weise angesprochen werden als solche Menschen, die in der Lage sind, Krisen und Konflikte geistig und seelisch besser einzuordnen und zu verarbeiten. Doch wie sollte eine derartige Praxis aussehen?
Die Titelfrage „Wer ändert das?“ wurde in der teils harschen Diskussion eher indirekt, aber deutlich beantwortet: Menschen, die sich in eine tief empfundene Unzufriedenheit hineingesteigert haben, sind argumentativ oft schwer erreichbar. Sie zeigen geringe Neigung, „der Politik“ das ihr entzogene Vertrauen unter bestimmten Umständen zurückzugeben. Sie wollen das, was sie insbesondere der Regierung vorwerfen: Die Gegenseite, den Vertrauenspartner auswechseln. Wird ein neuer politischer Vertrauensnehmer „geeigneter“ sein?